Tempo 30 am Brink
Samstag, 26. November 2011, Matthias Schulz
Seit etwa eineinhalb Jahren haben wir Brink-Anwohner und die der unteren Alten Allee nun unsere Tempo 30 - Zone, nachdem mit der seit langem ausstehenden Ausweisung von Bauland -der heutigen Waldkamp-Siedlung- die Verkehrsbelastung gewaltig zugenommen hat.
Das von Wohltorf gehegte "historische Pflaster" bedeutet in diesem Zusammenhang eine enorme zusätzliche Lärmbelastung, keineswegs aber malt sich der Durchschnittsautofahrer aus, wie er selbst auf die Missachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung vor seiner Tür reagieren würde. Subjektiv hält sich in etwa ein Drittel der Autofahrer an das Tempolimit, aber ein wahrlich nicht zu vernachlässigender Anteil ignoriert die 30er Zone, ignoriert auch die innerorts zulässigen 50 km/h, um schnellstmöglich das Pflaster zu „überfliegen“. Eine Geschwindigkeitskontrolle durch die örtliche Polizei im Bereich der Feuerwehr war ausgesprochen ergiebig, in beiden Fahrtrichtungen...
Es geht dabei gar nicht nur um das Erzwingen von Regeln oder das Durchsetzen von Schikanemaßnahmen, sondern schlichtweg um den Wunsch nach etwas Rücksichtnahme, die so mancher Zeitgenosse vermissen lässt.
Ich habe nicht wirklich erwartet, dass die Tempo 30 Zone die Lösung sein würde, und hatte vorsichtig angeregt, im Bereich der Brücke über den Amelungsbach, statt des Asphaltstreifens, der das Pflaster dort unterbricht, eine gepflasterte Schwelle einzubauen: So etwas wird nur ein einziges Mal zu schnell überfahren. Die Position dafür scheint mir nach wie vor sinnvoll, da auch die Feuerwehr an diesem Punkt beim Ausrücken gerade angefahren ist, eintreffende Feuerwehrleute müssen zum Einparken hier ohnehin abbremsen. Die mit einer Schwelle erzwungene Beruhigung dürfte dem Dorfkern auch trotz „Highway Dorfstraße“ einige Ruhe bescheren.
Eine Schwelle ist natürlich eine mit Kosten verbundene Baumaßnahme, um die sich die Gemeinde gern drückt, weil das Aufstellen von ein paar zusätzlichen Schildern natürlich bequemer ist. Vermutlich muss erst jemand zu Schaden kommen, wie seinerzeit im Billtal .. obwohl: Dort stehen nach dem ersten Entsetzen heute auch nur weitere Schilder...
Ergänzende Korrektur Januar 2022:
Die Einführung des Busverkehrs hat mich Abstand nehmen lassen vom Gedanken, dass eine Schwelle eine Beruhigung mit sich bringt. Schon der Knick in der Fahrbahn bringt kräftige Erschütterungen bei schweren Fahrzeugen, zu schnell fahrenden Autos und besagten Bussen mit großem Radstand. Immerhin hat der Bürgermeister eine Reparatur des abgesenkten Gullis veranlasst, was die Stöße zwar nicht beseitigt, aber etwas vermindert. Mein Vorschlag einer Fahrbahnverengung an dieser Stelle wurde nicht aufgegriffen.